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Museumsdepot für das Bauhausarchiv in der Carl-Legien-Siedlung Berlin Prenzlauer Berg

Museumsdepot für das Bauhausarchiv in der Carl-Legien-Siedlung

 

2008

 

Es handelt sich um den Umbau des ehemaligen Wasch- und Heizhau-ses zu einem Museumsdepot für das Bauhausarchiv. Das einge-schossige, vollunterkellerte Heiz-haus war Teil des ersten Bauab-schnittes der von Bruno Taut mit Franz Hillinger für die GEHAG er-richteten Wohnstadt Carl Legien, die nach Landesrecht unter Denk-malschutz steht. Die Carl-Legien-Siedlung gehört mit den Siedlungen Falkenberg und Schillerpark (Taut), Weiße Stadt (Ahrends, Büning, Sal-visberg), Hufeisensiedlung (Taut, Wagner) und Siemensstadt ( Bart-ning, Forbat, Gropius, Häring, Henning , Scharoun) zu den her-ausragenden Zeugnissen des Woh-nungsbaues der Weimarer Repu-blik, die modellhaft das erstmals verankerte Recht des Einzelnen auf eine menschenwürdige Wohnung garantierte. Die Berliner Sied-lungen gehören zur Welterbeliste der UNESCO.

 

Für Bruno Taut war eine Groß-Sied-lung wie die Wohnstadt Carl Legien eine Siedlung  „... in der die gesam-ten Lebensbedürfnisse der Bewoh-ner organisch gegliedert sind....“ Er sah in der Zusammen­fassung gleichartiger Bedürfnisse in ge-meinschaftlichen Einrichtungen eine Möglichkeit, „... den eigentlich individuellen Bedürfnissen größer-en Raum zu geben...“. Die Ordnung der Wohnfunktionen und die Optimierung der Wohnflächen war der Schlüssel für die wirtschaftliche Realisierung des Massenwoh-nungsbaues. Das verbliebene Wasch- und Heizgebäude ist die Vergegenständlichung dieses Ge-dankens und als solches ein integrativer Bestandteil der Sied-lung.

 

Infolge technischer Veränderungen (Fernwärmeanschluß, uvm.) seines ursprünglichen Inhaltes beraubt, wurde das Gebäude nunmehr durch die Nutzung als Museums-depot revitalisiert und für die Zukunft erhalten. Neben einer Grundinstandsetzung, insbesonde-re der anfälligen Stahlbetonkon-struktion sowie der Dächer und Fassaden wurden bauliche Maß-nahmen getroffen, die das Ge-bäude für eine Depotnutzung be-fähigen. Neben dem Einbau und der Sicherung der Zugangsmög-lichkeiten für beide Ebenen der Nutzung, wurden Hubeinrichtungen für den Transport des Museums-gutes errichtet, neue sanitäre Ein-richtungen geschaffen und der ge-samte technische Ausbau erneuert. Bauliche Veränderungen aus der Vergangenheit wurden zurückge-nommen und originale Bauteile erhalten in ihrer jetzt vorliegenden Form.